Es ist mal wieder Zeit für einen Gedankenpost und da der Letzte bei euch so gut ankam, wage ich es mal wieder. Es geht wieder um ein/zwei persönliche Erlebnisse, die mich zum Nachdenken gebracht haben, bzw. mich auch irgendwie gekränkt haben. Grundsätzlich geht es um die Lieferung von Paketen und was manche Menschen darüber denken.
Was bisher geschah:
Als Blogger lässt es sich nicht vermeiden, dass man gerne mal das ein oder andere Paket mit einem Sample und Co erhält. Teilweise abgestimmt, teilweise auch überraschend. Ich persönlich freue mich immer sehr darüber. Immerhin ist das Testen neuer Produkte eine Leidenschaft die mich zum Bloggen gebracht hat. Nun bekam ich in letzter Zeit zum einen von einer Nachbarin zu hören, dass ich einer anderen etwas schenken sollte, weil sie ja sooo viele Pakete für mich angekommen hätte (ja in der Woche waren es mal 5 Stück, aber die Wochen davor wieder gar keins). Sie hätte sich wohl hinter meinem Rücken beschwert, dass ein Danke in Worten nicht reicht. Hmm ok, aber warum sagt sie mir das nicht mal. Immer wenn wir uns sehen, tut sie so, als wäre es kein Problem (und ich bedanke mich mehrfach mit Worten). Jetzt kam auch noch mein Paketmann, der nicht mal jeden Tag austrägt, und sagte mir mal seine persönliche Meinung. Er könne den Konsumterror nicht gut heißen und das ich ja viel zu viele Pakete bekomme. Tja und der Schlag saß irgendwie tief.
Warum nimmt es mich so mit?
Keine Ahnung ob es die Schwangerschaft und die Hormone sind, aber irgendwie nervt es mich. Beide von denen ich das gesagt bekommen habe, sind natürlich ältere Menschen, vielleicht haben sie mit dem Internet nicht so viel zu tun? Und ja natürlich bekomme ich viele Pakete, teils auch durch Onlineshopping, aber ich bekomme nicht jeden Tag eins und bin der Meinung, noch noch im Rahmen zu liegen.
Warum bestelle ich so viel im Internet?
Der Grund warum ich so viel im Netz bestelle ist ganz einfach:
- Ich habe eine große Auswahl an Produkten.
- Ich spare mir den Transport nach Hause, da ich kein Auto habe. So mache ich mir auch nicht meinen Rücken kaputt.
- Ich kann viel leichter die Preise vergleichen und bekomme die Sachen teilweise günstiger als im Laden.
Punkt drei würde ich eigentlich sehr gerne vermeiden. Als ich letztens in einem Babyladen war um etwas zu kaufen hat mein Produkt dort 90€ gekostet, während ich das Gleiche im Netz für 60€ bekomme und mit einer Lieferung nach Hause am nächsten Tag. Wenn mir der Laden nicht mal etwas entgegenkommen möchte, fahre ich lieber nach Hause und kaufe es im Netz. Bei dem Laden handelte es sich nicht um einen kleinen Laden, den ich damit unterstützen könnte, sondern um einen größeren, der selbst einen online Versand hat. So gern ich also die örtlichen Geschäfte unterstützen möchte, so schwer machen sie es mir dann doch in gewissen Situationen. Und hey, ich spare Benzin und Kräfte und vermutlich schone ich durch gesammelten Transport sogar noch etwa die Umwelt?
Was ist Konsumterror?
Den Begriff Konsumterror habe ich vorher noch nie gehört und glaubt man der Definition von Duden bedeutet es: “Druck, der jemanden zur fortgesetzten Steigerung seines Konsums antreibt”. Ich bin mir daher nicht mal sicher, ob der Begriff in diesem Kontext richtig ist. Eigentlich fühle ich mich nicht unter Druck gesetzt viel zu kaufen, wenn dann mache ich es, weil ich Dinge brauche oder eben um damit zu arbeiten. Natürlich kann sich der DHL Bote darüber ärgern, dass ich viele Pakete bekomme, aber irgendwie ist es nun mal sein Job und es ist auch teilweise die Umwelt dich mich dazu bringt, vieles im Netz zu bestellen. Natürlich könnte ich auch einfach auf eine gewisse Produktvielfalt verzichten, aber warum sollte ich, wenn ich doch die Möglichkeit habe. Manchmal ist die große Auswahl im Netz auch eine Qual, aber ich kann bei vielen Dingen eine Meinung lesen bevor ich kaufe und diesen Service schätze ich. So oder so, kann ich im Netz einfach mehr kaufen, als ich es in Läden könnte. Auch in einer Großstadt wie Berlin hat man nicht jedes Geschäft in der Gegend hat.
Ich möchte mich nicht für mein Verhalten rechtfertigen und habe auch nicht das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Trotzdem lasse ich mich schnell durch solche Äußerungen verunsichern und fange an, an mir selbst zu zweifeln. Bin ich ein Konsumterrorist und damit ein schlechter Mensch? Was ist eurer Meinung nach Konsumterror? Ab wann kann man von zu vielen Paketen reden und ist es schlimm viele Pakete zu bekommen? Ist es schlimm, da ich vieles im Netz kaufe und wenn ja, warum? Mich würde wirklich eure Meinung sehr interessieren!
Liebe Grüße
Fotocredit: Unsplash
8 Kommentare
Ich verstehe dich da voll und ganz. Aufgrund der ganzen Testsachen bekomme ich auch sehr viele Pakete. Meist nehmen die Nachbarn diese an, da ich berufstätig bin. Die wissen alle, was ich mache und tun es gern. Aber lass mal, letztes Jahr irgendwann, sagte mal ein UPS -Fahrer zu mir. “Das ist eine Krankheit und man kann sich Hilfe suchen”. Ist das zu fasse, der dachte ich wäre kaufsüchtig. LG Romy
Ich verstehe das und finde nicht das du süchtig oder ein konsumterorrist bist. Es ist dem Mann sein Job Pakete zu liefern und ob er sie dir bringt oder wem anders bringen muss er sie so oder so. Ich bestelle viel im Netz weil mir durch den Job die Zeit zum shoppen fehlt und jedes Paket wird vom Nachbar angenommen. Der grinst immer nur und wünscht mir nen schönen Abend. Nimm es dir nicht so sehr zu Herzen. Vielleicht sind sie mürrisch gewesen und ganz ehrlich. Ein Dank in Form von einer Ware zu erwarten das ist für mich unverschämt und gierig. LG Anke
Sehr interessant, der Begriff “Konsumterrorrist”… wären das dann nicht eher Werbung und Medien?
Ansonsten, nimm´s dir nicht zu Herzen… Mein Vater bestellt auch dauernd was, da ist der Paketbote teilweise 2-3 Mal die Woche da und die zwei sind per Du miteinander, also deiner ist scheinbar einfach eher mit sich und seinem Leben unzufrieden. Und deine Nachbarin: Ein Paket anzunehmen ist keine Pflicht, wenn man keine Zeit oder Lust hat, “darf” man auch ablehnen.
In unserer alten Wohnung hat mal eine Nachbarin ein Paket für mich angenommen und war 4 Tage nicht erreichbar, als wir versucht haben, es abzuholen… und nach diesen 4 Tagen hat sie das Paket einfach zurückgeschickt! War sogar was Wichtiges für unsere Hochzeit, das ohne Retourschein im Paket gar nicht als Retour gilt (wäre also Geld weg gewesen). Sie muss sogar das Porto selbst gezahlt haben… also Menschen gibt´s! Oder in einem kleinen Laden neben unserer alten Wohnung wurde auch mal was für mich abgegeben, das ich nicht abholen konnte, weil ich Grippe hatte, lag also von Freitag Nachmittag bis Montag Mittag da. Der Ladenbesitzer war auch ziemlich angepisst, dass ich mein Paket “so lange” da liegen lasse. Und ich war noch so treudoof und hab mich lang und breit entschuldigt, dabei, wie gesagt, hätte er es gar nicht annehmen müssen, ob ich es bei ihm oder der Post abhole, ist mir dann ja auch nicht so wichtig. Hast du vielleicht eine Paketstation in deiner Nähe? Das erspart einiges an solchem “Ärger”… 🙂
Ich persönlich glaube, dass diese Kommentare nichts mit dem Alter oder der Internet-Erfahrung der Menschen zu tun haben. Sie haben mit persönlichen Grenzen zu tun. Viele menschen haben keine oder sehr wenig Ahnung davon. Dein Lebensstil, Dein Konsum, Deine Gründe, etwas zu machen, gehören Dir. Der Postträger macht seinen Job. Seine Meinung hast Du nicht gefragt. Auch die Nachbarn haben die Wahl, Pakete für Dich zu nehmen oder nicht. Bei uns fragt der Paketträger immer, ob ich für diesen und jenen auch ein Paket nehmen und unterschreiben kann. Ich mache es gern und erwarte nicht einmal “Dankeschön” dafür, dies ist meine Wahl. Die Nachbarin kann jederzeit “Nein” sagen und dann landet ein Zettel bei Dir und Du musst Dein Paket selbst abholen. Alles sehr einfach. Die anderen für eigene Wahl verantwortlich zu machen ist infantil.
Ein wirklich sehr interessantes und wichtiges Thema!
Alles Liebe, Marie💗
http://mariedyness.blogspot.de/
Ich weiß genau was du meinst und fühle mich manchmal selbst ein bisschen erdrückt von zu vielen Paketen, die ich eben oftmals gar nicht selbst geordert habe. Dann habe ich meinen Nachbarn auch schon Schokolade vorbeigebracht weil ich ein schlechtes Gewissen hatte. Das zu erwarten finde ich allerdings etwas frech, denn keiner ist gewzungen etwas anzunehmen, wenn es ihm zu viel ist. Ich würde trotz allem behaupten, dass man sicher deutlich mehr konsumiert, seitdem es ein so großes Angebot im Internet gibt. Früher wäre es einem wegen vielen Kleinigkeiten und Schnickschnack zu blöd gewesen in die Stadt zu fahren und ewig danach zu suchen. Heute muss man es nur in google eingeben und man bekommt tausende Treffer angezeigt. So bin ich auch viel zu oft versucht Dinge zu bestellen, die ich eigentlich gar nicht benötige. Gerade wenn man sie auf Instagram oder Blogs gesehen hat.
Und jetzt mal noch zu etwas viel wichtigerem. Ich freue mich wahnsinnig für euch und deine Schwangerschaft!
Alles alles Gute. Ich hoffe euch geht es gut und das Bäuchlein macht sich! Wünsch euch nur das Beste!
Den Begriff habe ich vorher noch nie gehört und musste erst total lachen 😀 Ich denke mir, dass der Postbote doch froh sein kann, dass so viele Leute online bestellen – sonst wäre sein Job in Gefahr. Ich wohne ja auf dem Dorf in SH und hier gibt es ja nicht mal annährend so viele Gschäfte wie in einer Großstadt. Auch die Preise spielen eine große Rolle. Ich versuche, wenn es geht vor Ort zu kaufen aber ich bin da wie du: Wenn ich anstatt 100€ nur 70€ für ein Teil ausgebe, da bin ich ehrlich und bestelle es lieber.
Liebe Grüße
Nadine von tantedine.de
Ich mag diese persönlichen Posts sehr gerne 🙂 Und finde die Äußerung des Paketbotens echt dreist. Er kann sich ja gerne seinen Teil dazu denken. Aber es ist nunmal sein Job und da muss er sich mit seiner Meinung auch zurückhalten können. Und zu deiner Nachbarin: Ich kann verstehen, dass sie vielleicht einfach genervt ist. Manche bestellen selbst ja so gut wie nie was im Internet und bekommen selten Pakete. Aber eine Gegenleistung zu erwarten finde ich daneben. Sie kann dir doch auch einfach sagen, dass es ihr zu viel wird und sie die Pakete nicht mehr annehmen möchte. Ich bin inzwischen froh, dass meist keine Nachbarn mehr was für mich annehmen müssen. Mir war das auch oft unangenehm.
Liebe Grüße und lasse dich von solchen Erlebnissen nicht runter ziehen 🙂
Diana